Der Körper und sein Geheimnis – der innere Raum
Die Quantentheorie hat Einzug gehalten in viele Lebensbereiche. Die Forschung nach dem Lebensquell geht vom Kleinsten (Mikrokosmos der Zelle) zum Größten (Makrokosmos des stellaren Raumes). Immer steht der Raum im Mittelpunkt, in dem sich alles abspielt, der Zusammenhänge ermöglicht und grundlegende Ordnung schafft.
Für jeden Menschen ist der eigene, innere Körperraum die Basis des eigenen Lebens, des Wohlbefindens und der spirituellen Entwicklung.
Raum entsteht aus dem „Nichts“, wenn Wände aufgestellt, Grenzen gezogen werden. So teilt sich das eine Ganze in ein Innen und ein Außen. So wird im Außen etwas sichtbar und kann das Innen verbergen.
Auf den Körper bezogen sind die Knochen die einzig feste Substanz. Sie verleihen jedem seine Größe und Struktur. Gelöste, aber gestraffte Muskulatur wird zu Körperwänden. Beide erschaffen gemeinsam den stabilen Körperinnenraum.
Verbildlicht wird dies mit einem Zelt. Die gerade aufgestellte Zeltstange eröffnet für die Plane die 3. Dimension, das Sich-Erheben. Durch straffes Langziehen und nach unten Verankern der Stoffbahnen, erhält das Zelt seine Stabilität. Die Spannkraft des Tuches bildet dabei sowohl den schützenden Innenraum als auch die widerstandsfähige Außenwand.
Zu geringer Innenraum im Körper beeinträchtigt, komprimiert oder quetscht Organe, Energiebahnen usw. und schränkt so deren Funktionsweise ein. Ein großer Innenraum bringt sofort eine vertiefte Atmung und dadurch mehr Sauerstoff in alle Bereiche. (Sauerstoffmangel ist oft die Grundlage von Krankheit).
Auch die Psyche ist abhängig vom Innenraum. Deprimiert sinkt man in sich zusammen, stolz steht man mit geschwellter Brust. Auch ungeübte Blicke nehmen die Stimmung des Gegenübers wahr. Umgekehrt wirkt ein stabiler innerer Raum auf die Psyche stabilisierend.
Wir sind so hineingewoben in den inneren Raum, und trotzdem wir er selten wahrgenommen, besprochen oder beschrieben. Wir merken gar nicht, dass wir eine innere Raumwahrnehmung haben, die lebensnotwendig ist. Jeden Morgen stehen wir auf (der Kopf ist oben, die Füße am Boden), wir Gähnen und Strecken uns (machen die Außenwände wieder elastisch). Wir nehmen Nahrung in uns auf, die dann in weiteren Innenraum-Systemen (Speiseröhre, Magen, Darm) geführt und verstoffwechselt wird.
Wir kennen ein Völlegefühl (z.B. von Magen oder Blase) oder eine Enge (in Herz oder Lunge). Das erzeugt Unwohlsein, bis hin zu Fehlfunktionen. Meist werden dann die Organe therapiert. Jedoch arbeitet jedes Organ besser, wenn es mehr Platz hat.
Eine effektive Soforthilfe entsteht über die Raumveränderung. Dann können Wachstums-, also Entwicklungsprozesse ablaufen. Gute Gesundheit basiert auf dauerhaft stabilem Innenraum.
Das Gesundheitsmodell Corpus Sapiens® entstand durch genaue Betrachtung jedes Knochens. Jeder einzelne besitzt die Fähigkeit Gewicht zu übernehmen, wenn er gut positioniert ist. Die Idealausrichtung gibt die Schwerkraft vor. Stehen alle Knochen stabil aufeinander ruht das Gewicht im Mittelpunkt. Der Klötzchenturm veranschaulicht das Bild für die Wirbelkörper. auf ihnen. Sie leiten das Gewicht hinunter und geben es in den Boden ab. Reiner Druck entlang der Lotrichtung braucht keine muskuläre Haltearbeit. Muskulatur wird dadurch entspannt. Durch Ablegen von Gewicht (z. B. Schultergürtel) auf der Mittellinie wird sogar die Stabilität erhöht.
Diese Gewichtsableitung über die Knochen in den Boden findet auch bei Bewegung statt. So bekommt die „eigene Mitte“ eine physische Bedeutung und Sätze wie „ich bin ganz außer mir“ eine körperlich, statische Beschreibung.
Muskulatur ist eng mit der Psyche verknüpft. Jede emotionale Regung mündet ungefiltert in einer muskulären Reaktion. Lächeln braucht, genauso wie die in Wut geballte Faust, Muskelanspannung. Jedes Übermaß an Spannung zieht Knochen aus ihrem Ideal und damit aus der stabilen Stellung. Volumenverlust ist die Folge. Vermehrte Spannung kann sowohl durch psychische Prozesse, als auch durch körperliche „schlechte Haltung“ entstehen. Ein „Muskeltraining“ im üblichen Sinne bringt auch Kompression auf die Gelenke und erhöht den psychischen Druck.
Umgekehrt wirkt ein stabil errichteter Innenraum über die gelöste Muskulatur harmonisierend und befreiend auf den ganzen Menschen. Ein sofortiges Wohlgefühl zeigt immer den „richtigen“ Weg an. Dabei gilt: je stabiler der „Knochenturm“, desto gelöster die Muskulatur, desto befreiter die Bewegung und die Emotion.
Eine Veränderung des Denkens ist für die Idealkoordination notwendig.
Wenn das bewusste Lösen der Muskelspannung in der Lotrichtung erfolgt, wirkt jeder Impuls sofort befreiend. Dagegen führt die gewohnte Muskelanspannung zu Beklemmung. So kann jeder selbst in sich ein Wohlgefühl erzeugen und wird dadurch zum eigenen Impulsgeber.
Durch das TUN, den Impuls in die Öffnung zu geben, erfährt man sich selbst getrennt von seinem Körper. Die Aufmerksamkeit auf beide Anteile eröffnet die große Dimension der Präsenz des Augenblicks. Als Beobachter seiner selbst kann eine Dreiteilung wahrgenommen werden: einer der den Impuls gibt, einer der reagiert und einer der das Ganze beobachtet. Dies leitet in den spirituellen Entwicklungsprozess ein. Es findet eine Bewusstseinserweiterung im wahrsten Sinne des Wortes statt.
Die Achtsamkeit auf die innere Harmonie verändert die Qualität der Bewegung, sie wird immer gezielter und feiner. Immer weiter öffnen sich die inneren Räume, die Begrenzungen werden durchlässiger. So wird auch die Wahrnehmungsfähigkeit für andere Energiebereiche immer genauer und bewusster. Das innere Streben geht hin zu mehr Wohlgefühl, hin zur Einkehr in den inneren Raum, in die Ruhe des eigenen Zentrums.
Die Orientierung erfolgt zunächst anhand der groben Strukturen und Wissen und verwandelt sich hin zur Wahrnehmung der Unbegrenztheit in sich. Es beginnt ein Entwicklungsweg, der den ganzen Menschen mit seinem Körper, seiner Psyche und seiner Spiritualität mit einbezieht.
Nun erschafft sich jeder und erhält sich selbst. Es braucht nur einen veränderten Blickwinkel auf Bestehendes, es ist alles vorhanden. Vertrauen und Mut führen zum ersten Schritt der eigenen Verwandlung.